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34. Etappe Dornach - Laufen

13. Dezember 2022 (1 Tag)


Das ist das Schöne bei meiner "Etappen- Pilgerreise"; ich komme ein zweites Mal an den Ort zurück, wo ich zuletzt aufgehört habe - und so besuche ich heute das Goetheanum bei Tageslicht.

Ich steige die Wandeltreppe hinauf von Etage zu Etage, jedes Stockwerk in einer anderen, weichgezeichneten Farbe, die zu unterschiedlichen Stimmungen einladen. Gemälde, Kunstobjekte, hier und da ein Zitat, vermitteln auch für Menschen, die sich nicht mit der Anthroposophie beschäftigt haben, einen wagen Eindruck darüber. Im Buchladen verliere ich das Zeitgefühl beim Schmökern in so manch interessanten Themen.

Mag man sich mehr mit dem Leben und Wirken von Rudolf Steiner (1861 - 1925) befassen, findet man u.a. wertvolle Informationen im Rudolf Steiner Archiv:

Ich mag an dieser Stelle nur eine ausgewählte "Geschmacksprobe" zitieren.

„Denn das Wichtigste, das Allerwichtigste, was für die Zukunft geschehen soll, wird nicht geschehen durch Institutionen, wird nicht geschehen durch allerlei Einrichtungen, so sehr man heute an Institutionen und Einrichtungen wie an ein Alleinseligmachendes überall glaubt, sondern das Wichtigste für die Zukunft wird geschehen durch die Tüchtigkeit des einzelnen menschlichen Individuums. Diese Tüchtigkeit des einzelnen menschlichen Individuums ergibt sich aber nur aus einem wahrhaften, wirklichen Vertrauen in einen unerschöpflichen Born von göttlicher Kraft in der menschlichen Seele. Aber weit, weit entfernt ist die gegenwärtige Menschheit von diesem Glauben an einen unerschöpflichen Quell in der menschlichen Seele.“ (Rudolf Steiner, 22. November 1918)



Es keimen der Seele Wünsche.

Es wachsen des Willens Taten, Es reifen des Lebens Früchte. Ich fühle mein Schicksal.

Mein Schicksal findet mich.

Ich fühle meinen Stern.

Mein Stern findet mich.

Ich fühle meine Ziele,

Meine Ziele finden mich.

Meine Seele und die Welt sind Eines nur.

Das Leben, es wird heller um mich,

Das Leben, es wird schwerer für mich,

Das Leben, es wird reicher in mir. (Rudolf Steiner)


Ich könnte noch länger hier im Goetheanum verweilen, aber es ist schon halb eins und ich habe noch etwa fünf Stunden reine Wanderzeit bis Laufen vor mir...wobei ich habe ja keine Verabredung für heute mit "Laufen"...ich MUSS heute nicht das angedachte Ziel erreichen, ich entscheide beim Gehen, wie weit ich heute meinen Weg fortsetzen möchte...mit dieser Offenheit kehrt Ruhe ein und lässt mich in einen weiten Raum eintreten, in dem ich eintauchen kann ins JETZT…alles andere entsteht aus diesem heraus...


Die von weitem sichtbare Farbe der Khakis an den Bäumen in einem Garten locken viele Vögel an - ein süsser Festschmaus - nicht nur für sie.


Weiter geht es entlang dem Flusslauf der Birse...


Was für ein cooles Gefährt einer Kita mit dem Namen "Hand in Hand" !


Es gibt sie, Schafe die sich nicht eindeutig bekennen möchten - schwarz oder weiss?!

Ich verlasse für eine Weile den Fluss und steige hinauf zu einem bewaldeten Bergrücken, von dem ich eine wunderbare Weitsicht und einen Überblick über das Flusstal habe. Dabei komme ich auch an der landschaftlich hervorragend eingebetteten Burgruine Pfeffingen vorbei.

...die Kälte hält die Rose nicht davon ab, zu blühen...

Wieder zurück am Flusslauf führt mein Weg durch's Kaltbrunnental. Dieses wird beschrieben als "ein verwunschener Ort nicht nur wegen des dichten urchigen Waldes - so verträumt und zauberhaft, dass es nicht verwundern würde, wenn Feen oder Urmenschen hinter den moosbewachsenen Felsen hervorkämen. Auch wenn dies nicht passiert, verfügt das Kaltbrunnental über genügend Geheimnisse.

In den Höhlen wurden Relikte aus der Frühgeschichte gefunden und während des ersten Weltkrieges waren am Birsufer stationierte Grenzsoldaten, die die strategisch wichtige Eisenbahnbrücke beim Chessiloch bewachten. Sie verewigten sich beim Chessiloch mit in den Fels gemalten Wappen und Sujets.

Steinzeitliche Wildbeuter haben sich im Laufe der Jahrtausende im Chaltbrunnental immer wieder aufgehalten. Drei prähistorisch besiedelte Höhlen gibt es in dem engen, schattigen Tal. Die Höhlen boten Schutz vor wilden Tieren und Unwetter. Vermutlich war die Jagd an diesen strategisch wichtigen Stellen besonders nützlich und das Wohnen in den Höhlen zur Überbrückung besonders attraktiv."

Da gibt es noch so manches zu entdecken, was ich gerne auch mal zu einer anderen Jahreszeit tun möchte...



Durch eine vom Schnee -zauberschön-verwandelte Fluss-Landschaft spaziere ich in die Abenddämmerung. Nicht nur, dass der Schnee eine schon vorhandene Ruhe verstärkt, auch die Luft, die ich atme, fühlt sich anders an.

Und wieder scheint die Zeit so relativ; am morgen zuhause weggefahren und in diesen Stunden eingetaucht in "etwas",

bei dem ich am Abend zurückblicke auf eine lange, erholsame Reise.








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