top of page

33. Etappe Laufenburg - Basel - Dornach (Goetheanum)

8. Dezember - 10. Dezember 2022 (3 Tage)






Bei Ankunft in Laufenburg nehme ich mir Zeit, um gemütlich durch's Städtli zum Rheinufer zu spazieren - mit gepacktem Rucksack für drei freie Tage. Ohne konkretes Ziel, wie weit ich heute gehen möchte; bis in drei Tagen wäre es prima, Dornach zu erreichen...


















...idyllisch schlängelt sich der Wanderweg nahe des Rheins entlang...

...bis wieder einmal: ich finde es nicht nur eklig-widerlich, es löst jedes Mal auch eine geballte Ladung Aversionen in mir aus, wenn ich im Wald, im Wasser, im Schnee...diesen Müll -einer in vielerlei Hinsicht kranken Gesellschaft- antreffe. Es konfrontiert mich unwillentlich mit der ganzen Thematik einer inszenierten "Pandemie", der damit verbundenen Angstpropaganda und deren fatalen Folgen. Nicht genug damit, dass Menschen dazu genötigt wurden, durch diese Lappen -statt ausreichende Frischluft- gesundheitsschädliche Mikropartikel einzuatmen, ihre Lungen und ihre Haut bis zum Ausschlag damit zu belasten. Das darf ja jedem seine freie Entscheidung sein, wie sie und er sich schützen mag. Doch die falsche Entsorgung dieser Mimik-entstellenden Maske ist eine Belastung für alle Menschen, Tiere und die Umwelt. Wo bleibt diesbzgl. das verantwortungsbewusste, solidarische Verhalten?! Mich ekelt es mehr, diese einzusammeln als irgendwelche weggeworfenen Getränkedosen...dabei habe ich selbst keine dieser - wie inzwischen ausreichend belegt- schädlichen Masken, benutzt. Ich setze dabei lieber auf die Stärkung meines Immunsystems, das mich jederzeit, unabhängig ob ich stehe, sitze oder liege, ausreichend und auch nachhaltig schützt. Und sollte ich dennoch mal erkranken, unterstütze ich die Selbstheilungskräfte meines Körpers mit einer Medizin, welche den Namen auch verdient.

So, genug dazu...ich habe mir ja vorgenommen, mich während meinen Pilger-Auszeiten den schönen Dingen zuzuwenden, dem was unberührt von dem politischen Welttheater bleibt.

Meistens gelingt mir das und ich kann mit einer inneren Gelassenheit beobachtend zu der gesellschaftlichen Bühne schauen, in der ich mal mehr, mal weniger, in unterschiedlichen Rollen involviert bin. Oder auch nur zuschaue, ohne mich darin zu verstricken.

Es ist ein wesentlicher Unterschied, ob ich die Augen vor den unangenehmen Dingen verschliesse, oder ob ich mich sehender Augen bewusst dazu entscheide, ihnen nicht die Macht über mein Befinden zu geben.

So wie bereits ein arabisches Sprichwort sagt:

"Wir können nicht verhindern, dass die Vögel der Sorgen über unserem Kopf kreisen.

Doch es liegt an uns, zu entscheiden, ob sie Nester bauen dürfen."

....wie anmutig dieser Schwan, sich im Wasser spiegelnd, vorbei gleitet...


Die Holzbrücke von Bad Säckingen verbindet die deutsche Stadt mit der Gemeinde Stein in der Schweiz. Mit ihren 206,7 Metern ist sie die längste gedeckte Holzbrücke Europas. Vor allem ist sie ein schön anzusehendes Bauwerk. Eine obdachlose Frau findet im Innern bei der Mitte der Brücke Schutz vor Witterung - zwischen zwei Ländern.

Der Wanderweg wird zum Pfad und verläuft direkt am Wasser...ich komme an eine Absperrung mit dem Hinweis, dass man das Gelände wegen einem Hangrutsch weitläufig umgehen muss. Ich schätze ja sehr, die gut unterhaltenen Wanderwege; ich habe aber auch des öfteren die Erfahrung gemacht, dass Vorsichtswarnungen auch schon bei geringen Widrigkeiten gemacht werden. Vor allem habe ich jedoch keine Lust auf einen Umweg durch den Ort, entlang einer asphaltierten Strasse, zu machen. Ich werde schon irgendwie vorbeikommen, an dem sog. "Hangrutsch"; ist ja auch viel idyllischer so flussnah zu wandern. Das ist erstmal auch problemlos möglich - bis ich vor dem Erdwall stehe, der mit Brombeersträuchern überwuchert ist und den Weg bis ins Wasser versperrt. Nur ein kurzes Stück; soll ich deswegen umkehren und doch den "ordentlichen" Weg nehmen?!


Dazu habe ich jetzt noch weniger Lust und so steige ich über das Geländer. Ich hangle mich entlang dessen vorwärts, bleibe mal mit Hose, Jacke und/oder Rucksack an den Dornen hängen; kann grade noch meine Wollmütze retten, bevor sie in den Rhein fällt und muss mit einem Bein über ein Seil -mit dem ein Boot am Ufer befestigt ist- balancieren.

So geschafft, ich bin hinter dem Hangrutsch! Und muss lachen, denn kurz danach gibt es eine Treppe, wo die Umleitung wieder mit dem Weg zusammenkommt. Egal, Eigen-Sinn kann manchmal auch Spass machen.



Jedes Mal, wenn ich so kräftige, gesunde Bäume sehe, die von Bibern angeknabbert sind, würde ich diese gerne darum bitten, dass sie doch jene auswählen könnten, die vielleicht schon krank sind, vom Sturm umgefallen oder nicht sooo lange zum Wachsen gebraucht haben...doch auch das ist "Natur" - und die Kettensägen sind da viel erbarmungsloser.

Abendrot und dann Vollmond...eine Pause ist angesagt, doch ist es noch zu früh, um das Zelt aufzuschlagen, ausserdem bin ich ziemlich hungrig...ich könnte einen Abstecher ins Dorf "Möhlin" machen und in ein Restaurant einkehren...ich spaziere durch das weitläufige Dorf, man sagt mir, dass es am Bahnhof eine Pizzeria gäbe. Beim Tür öffnen kehre ich mich sofort auf dem Absatz, so eine nüchtern-kalte Raumatmosphäre ist mir noch in keinem Restaurant begegnet. Nicht verwunderlich, dass es keine Gäste hat. Und jetzt?! Ein Bus fährt vorbei mit der Aufschrift "Rheinfelden"; ..."warum nicht dorthin, ich habe ja Zeit, der Abend ist noch lang" ...ich steige ein und spaziere nun durch die weihnachtlich beleuchtete Altstadt, mit grosser Auswahl an Restaurants. Gestärkt und etwas heiterer spaziere ich zum Bahnhof zurück - noch knapp eine halbe Stunde, bis ein Bus zurück nach Möhlin fährt. Da warte ich doch lieber in der gegenüberliegenden Bar an der Wärme. Eine Frau mit Wanderrucksack um diese Zeit macht neugierig und so komme ich mit ein paar Männern an der Theke in ein nettes Gespräch. Sie können fast nicht glauben, dass ich zu dieser Jahreszeit die Nacht draussen irgendwo alleine im Zelt verbringen werde. Daraufhin offeriert mir einer direkt mal ein Bier. Nicht ganz einig sind sie sich, welches von zwei Café's sie mir eher empfehlen wollen, wenn ich morgen Vormittag zu Fuss in Rheinfelden ankomme...

Wieder zurück in Möhlin, gehe ich noch eine Weile durch die Vollmondnacht, bis ich einen stimmigen Platz für meine Übernachtung am Ufer des Rheins wähle.

Wie schön, über Nacht hat es geschneit, aber es ist auch deutlich kälter geworden!

Welch' eine Überraschung ! Da sind, nur eine halbe Stunde weiter, am frühen Morgen zwei Männer am Ufer zum Fischen und haben schon ein schönes Feuer bereit, an dem ich meine Hände aufwärmen kann...

ein Funke der Sympathie springt über, ich verweile... und je mehr wir in den Austausch kommen, umso offensichtlicher zeigt sich, was uns verbindet. Das sind so besondere Augenblicke, wenn man Menschen trifft, wo man sich in kurzer Zeit "erkennt".

Diese Begegnung hat mich nicht nur sehr gefreut; ich habe auch eine zuverlässige Antwort

auf eine Vermutung bekommen, die mich seit langem beschäftigt! Ja, es ist so, dass es unter all den sog. neuen "Impfungen", sowie auch bei den "Boostern" etliche Chargen gibt, die reine Placebo-Wirkstoffe beinhalten. Für mich erklärt dies vieles.








Das Gespräch beschäftigt mich gedanklich, während ich mich Rheinfelden nähere...der Schnee verwandelt sich zunehmend in Schneematsch. Durch den Kurpark entlang der Rheinpromenade komme ich in die Altstadt. Da kippen zwei Männer von einem Lastwagen eine Ladung Schnee auf einen freien Platz..."der ist zum Spass für die Kinder" bekomme ich zur Antwort..."super! Danke!"









...Zeit für Café - was sagten die Männer gestern in der Bar? "Café Graf" - inzwischen ist es kurz vor Mittag, ich bestelle einen Flammkuchen, unter dem nicht mal der Pappkarton weggenommen wurde. Ich frage, ob sie mir meine Thermosflasche mit heissem Wasser auffüllen könnten (ich habe noch Ingwerstücke darin)..."ja, aber dafür müssen sie zahlen!"

Natürlich kann ich das zahlen, aber was ist denn das für eine Art und Weise der Kommunikation und Haltung gegenüber Gästen?! Da nehme ich meinen Café mit Dessert lieber an einem anderen Ort ein...einer der Männer meinte doch, das Café "Mundart" würde eher zu mir passen...das stimmt; eine bunt, stilvoll-heimelige Einrichtung, schon beim Hereinkommen werde ich herzlich begrüsst und obwohl sie viel zu tun haben, nehmen sie sich Zeit, ein paar Worte zu wechseln und ich fühle mich als Gast willkommen. Und der Kuchen...!! Eine Frau am Nebentisch spricht mich an, ein netter Austausch, bei dem ich die Bestätigung meiner Erfahrung zum "Café Graf" erhalte. Es sei ein Ort der Massenabfertigung; vor allem, wenn im Sommer die Touristen mit dem Rhein-Ausflugsboot ankommen würden.

Ist es Dummheit, Beschäftigungsmassnahme oder einfach Dekadenz, wenn ein Arbeiter in den städtischen Anlagen über eine Stunde im Schneeregen einen Laubbläser -vor sich her lärmend- entlang des Bodens führt, auch wenn sich die nassen Blätter nicht wirklich wegblasen lassen?! Wie war das mit Energiesparen oder ist der solarbetrieben und klimafreundlich?!

...Eventanlage...Weihnachtswunderland in rosa...



...wenn wir unseren Blick für Schönes schulen, erkennen wir es überall in der Welt - im Aussen und in uns selbst...










Ich nähere mich Basel... Hochhäuser, die im Nebelhimmel verschwinden...an der Rheinpromenade führt mein Weg zum Münster.


















Das Münster, Wahrzeichen der Stadt Basel- ich stelle meine Kerze auf und möchte den Turm besteigen...das sei als Einzelperson nicht möglich...in dem Augenblick kommen zwei Frauen, die noch unschlüssig sind, ob sie all die Treppen hinaufsteigen mögen...und meinen dann entschlossen, dass wir zu dritt hinauf gehen können. Oben angekommen, rund um die enge & niedrige Balustrade spazierend, erklärt sich mir, warum sie niemand alleine hinaufgehen lassen. Lieber so, als das schöne Bauwerk mit hohen Gittern zu verunstalten.


Auf dem Münsterhof ist ein Weihnachtsmarkt; das letzte Mal habe ich einen vor drei Jahren besucht. Wo ich schon mal da bin, schlendere ich darüber...und lasse mich positiv überraschen. Eine gute Mischung zwischen Ständen zur Verpflegung und Ständen mit Verkauf von Handwerk. Da ist ein Mann mit hunderten -individuell stilvoll verzierten-Formen für die traditionellen Anisguetzli - mit Leidenschaft erzählt er mir von der Kunst des perfekt gelingenden Gebäcks. Ich verweile länger bei einer Frau, die ihre mit viel Liebe zum Detail handgefertigten Filzprodukte verkauft. Jedes Teil ein Unikat und ich nehme einen echten "Hingucker-Schal" mit. Sympathisch und unterstützenswert ist natürlich auch, dass alle Standbetreiber/innen bevorzugt und gerne Bargeld annehmen - anders als im Zürcher Weihnachtsdorf. Für mich ein Grund mehr, diesen Ort zu meiden.

Entlang der St. Albanteich-Promenade spaziere ich stadtauswärts...gestern habe ich noch mit den Männern am Feuer über den Eisvogel gesprochen & bin die ganze Zeit wachsam, die Natur beobachtend, auf leisen Sohlen entlang des Flusses spaziert...habe mir dabei gewünscht, auf meiner Tour einem Eisvogel zu begegnen. Und jetzt, wo ich ihn am wenigsten erwartet habe, in der Stadtagglomeration, sitzt er da mit seinem schillernden Gefieder! Ich schaue zu, wie er immer wieder entlang des Baches auf und ab fliegt, sich auf dem ein und anderen Ast niederlässt, um dann erneut im Flug sein glänzend blaues Gefieder zu präsentieren!

Dem Flusslauf der Birse folgend- immer wieder mit langen und schönen Waldabschnitten- erreiche ich beim Eindunkeln Arlesheim. Nicht mehr allzu weit bis nach Dornach, dem Wunschziel meiner Etappentour.

18.15 Uhr, ich stehe vor dem Goetheanum...Das Goetheanum hat eine einmalige Architektur und wurde ursprünglich von Rudolf Steiner entworfen. Es dient als Sitz und Tagungsort der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft und der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft, sowie auch als Festspielhaus und Theaterbühne. Benannt ist es nach Johann Wolfgang von Goethe.

Ohne es konkret voraus geplant zu haben, ist heute Samstag und vielleicht habe ich Glück und kann am Abend eine Aufführung besuchen... JA! Um 19 Uhr die Hauptprobe zur Aufführung des Bühnenstücks "Wegspuren" vom Goetheanum-Eurythmie-Ensembles. "Zufall" ?!

Der Inhalt wird folgend beschrieben:

"Das neue Programm mit dem Titel „Wegspuren“ setzt sich mit der Thematik des Gehens als dem Ort und dem Moment der Freiheit des Menschen auseinander.

Wohin setzen wir unseren nächsten Schritt? Wo gehen wir hin? Wo kommen wir her? Mit dem Gehen des Menschen ändert sich nicht nur seine eigene Perspektive sondern auch die kosmischen Verhältnisse."

Und weitere Gedanken:

Was ist das Motiv des Gehens? Wie gehe ich, wenn es um mich stürmt?

Zum Gehen, muss ich mich erheben, mich aufrichten, mich hinbewegen, wo die Seele atmen kann. Die Wege, die wir gehen, verändern die Welt und uns.


Ja, das geschieht immer wieder auf meiner Reise, das sich die Geschehnisse, ohne dass ich sie voraus planen muss, wie von selbst konstellieren und ich dabei in eine Synchronizität zwischen meinen inneren Prozessen und dem, was ich im Aussen anziehe, komme. Das sind so Gänsehaut- Momente...

(Aufnahme einer Eurythmie*-Vorführung)

* Eurythmie ist eine anthroposophische Bewegungskuns


Gegen 21 Uhr spaziere ich durch das verschneite Areal des Goetheanum zur nächsten Bushaltestelle und fahre weiter mit dem Zug nach Hause.





18 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
bottom of page