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passagecoaching

12. Etappe Montricher - Aubonne - Nyon - Genf - Chillon-Grangettes - Le Bouveret (4 Tage)

26. Mai - 29. Mai 2022


Auffahrtstag, ein verlängertes Wochenende; ich komme kurz vor 16 Uhr in Montricher an...

da die Tage lange hell bleiben, kann ich noch viele Stunden in eine sommerliche Abendstimmung laufen...eine Weile schaue ich aus nächster Nähe zu, wie sich einige Segelflieger von Kleinflugzeugen in die Höhe ziehen lassen...ich schreibe für meine Liste vor der Kiste auf : "Segelfliegen!"


Mein Weg führt immer wieder durch Wälder, die um diese Tageszeit sehr lebhaft werden...Vögel zwitschern um die Wette, es raschelt im Gebüsch, mal kreuzt eine Schlange meinen Pfad...im Naturschutzgebiet Arboretum bestaune ich ein paar Metasequoia's (Urweltmammutbaum)...

...und treffe auf einen japanischen Segenswunsch...welcher die Welt nötigst bedarf...

...nach etwa 6 Stunden zu Fuss, bin ich heute weit gekommen ...umgeben von einer Schafherde wähle ich unter einem Baum einen Übernachtungsplatz mit Blick zum Genfersee und in einen endlosen Sternenhimmel...


...alle scheinen noch zu schlafen, als ich am frühen Morgen das historische Städtchen Aubonne erreiche und so kann ich mich ganz ungestört am schönen Sandsteinbrunnen aus dem 18. Jhdt. erfrischen... und später im Hof des Schlosses mein Frühstück aus dem Rucksack auspacken... mit Fernblick in die Alpen über die Weinberge hinweg, nähere ich mich dem Genfersee, bis ich dann gegen Mittag erstmals darin bade und mir eine lange Pause gönne...


Auf dem Weg nach Nyon wandere ich längere Zeit durch einen Wald, bei dem der Pfad von Panzersperren vorgegeben wird...wie ich dann herausfinden konnte, wird er "Tobleronen-weg" genannt, weil die Höckersperren, welche ab 1938 gebaut wurden, eine Invasion von Westen aufhalten bzw. verzögern sollten...


naja, Toblerone kann ich so oder so nicht wirklich etwas abgewinnen.


Bis ich einen stimmigen Schlafplatz in den Weinbergen oberhalb Nyon's finde, ist es bereits dunkel...


Samstag, schon gegen 6 Uhr ist alles zusammengepackt; ich habe den Plan, bis Versoix (etwa 5 1/2 h Wanderzeit gemäss Wegweisern) im Kanton Genf zu wandern und von dort gegen 11.20 Uhr das Schiff zurück Richtung Lausanne zu nehmen...den Kanton Waadt habe ich genügend durchwandert und die Stadt Genf würde ich weglassen...



…eine Frau spricht mich auf Deutsch an…fragt mich, ob ich den Jakobsweg laufe (teilweise verläuft die von mir gewählte Route über einzelne Abschnitte entlang dem Jakobsweg) …wir kommen ins Gespräch und ich erzähle, warum ich mich für einen anderen "Pilgerweg" entschieden habe…u.a., weil ich meinen eigenen Weg entdecken und gestalten möchte...u.a., weil ich jeden Tag neu offen lassen möchte, wo ich am Ende des Tages ankommen werde...u.a. weil..., ...

sie fühlt sich davon angesprochen und erzählt mir, dass sie von Dornach komme und schon lange in der Westschweiz lebe...wenn es so sein soll, werde ich irgendwann im Dezember auf meinem Pilgerweg auch durch Dornach pilgern - und mit etwas Glück im Goetheanum ein Konzert geniessen...

...es ist bereits kurz vor 11 Uhr und noch keine Schiffsstation in sichtbarer Entfernung...

ich frage eine Spaziergängerin nach dem kürzesten Weg dahin...wenn überhaupt, könnte ich es nur rennend schaffen, das Schiff rechtzeitig zu erreichen...ist es mir wert? Wofür?

Um einen Tag früher zu sein, wozu?


Ich lasse los, spaziere in gemütlichem Tempo einem schmalen Fluss entlang und mache erst mal lange Picknick-Pause…

zunehmend spüre ich eine grösser werdende Ent-spannung und eine einkehrende Ruhe…

Ich erkenne , wie es mir ab und zu noch passiert, dass ich mit einer Euphorie in einen Aktionismus komme, der manchmal beflügelnd sein kann, aber zuweilen auch -ohne wirklichen Benefit- nur kräftezehrend ist. Auf meiner Pilgerreise gelingt es mir zunehmend besser zu unterscheiden, wenn ich etwas aus der reinen Freude mache und wann ich mich von einem inneren Leistungsantreiber pushen lasse. Und lege immer mehr das - teilweise verinnerlichte- leistungsgesellschaftliche Streben „Du bist, wenn du machst!“ - und am Besten noch höher, schneller, weiter...- ab.

Ich liege im Gras und schaue in den blauen Himmel, eine Frau kommt mit ihrem Hund vorbei, sie beginnt das Gespräch damit, dass ich mir einen schönen Rastplatz ausgesucht hätte…und stellt mir Fragen...ja, sie sei früher auch viel gereist, nun habe sie einen Hund und hätte nie gedacht, dass ein Tier ein Leben so ausfüllen könnte…sie treffe so viele andere Menschen - wie Mütter auf dem Spielplatz…was, alleine zelten?! Nein, sie habe immer gewusst, wo schlafen…ob ich denn keine Angst hätte??!

"Ach nein, wissen Sie, Verbrecher und Menschen mit bösen Absichten kommen nicht in die Natur - der haben sie sich schon viel zu weit entfernt…"

Ausgeruht gehe ich weiter nach Versoix, schwimme im See, gehe in ein Café und da heute sowieso kein Schiff mehr in meine gewünschte Richtung fährt, rückt ein neues Tagesziel in erreichbare Nähe!


Die WHO - Weltgesundheitsorganisation - Hauptsitz in Genf!

In den letzten Wochen immer wieder in den Medien - möchte ich nun mal schauen, wo das Gebäude ist...und wie sich das dort so anfühlt...

ich spaziere durch das Botschaftsviertel; wie gewohnt, zeigen sich hinter Mauern schöne Villen; nur eine Botschaft hebt sich davon besonders ab: die Amerikanische - mit ihrem hohen Maschendrahtzaun und engmaschig installierten Videokameras gleicht das -komplett mit Solarpanels überzogene Gebäude, hinter denen man kein Fenster sehen kann- und selbstverständlich in XXL-Size- eher einem modernen Hochsicherheitsgefängnis. Davor

Sicherheitswachposten, ich gehe an der Strasse nur ein paar Meter (zufällige Lage?!) weiter und stehe davor:

Dem WHO - Gebäudekomplex!

Vor dem Eingang die Fahnen der Mitgliedstaaten und eine Skulptur, die ich mir gerne genauer ansehe…





Beim näheren Betrachten umschleicht mich ein mulmiges Gefühl:

ein Mann der halbkniend einem Mädchen, das die Augen geschlossen hat, andeutungsweise etwas in den Oberarm geben wird. Dahinter eine Frau, welche meines Erachtens die Mutter darstellen könnte; sie legt ihren rechten Arm (schützend) über ihr Herz auf die linke Schulter…hinter ihr steht ein Mann, welcher den Vater darstellen könnte; er schaut ernsten Blickes in die Ferne und hält hinterm Rücken seine rechte, zur Faust geballte Hand fest….schauen so Menschen, die Vertrauen haben in das, was geschieht?!



NICHTS ist ohne Bedeutung; es ist nur die Frage, ob und wie die Bedeutung gemeint ist

und wie man sie sehen möchte…


Spätestens seit der "Schweinegrippe" im Jahr 2009/2010 hinterfrage ich umso mehr das wahre Wohlwollen gegenüber den Menschen dieser von Lobbyisten geförderten & gesteuerten Organisation. Eine Tafel zeigt, dass die Skulptur 2010 errichtet wurde, wohl in "Erinnerung" an die Ausrottung der Pocken..."zufällig" auch im Jahr der Schweinegrippe-Impfungen (2009-2010), durch deren Nebenwirkungen seither viele Menschen (auch Kinder) u.a. unter "Narkolepsie" leiden.

Gesponsert wurde die Skulptur u.a. von Glaxo Smith (ein Pharma-"Riese", welcher schon Milliarden wegen Betrug, Entschädigung- und offen, wieviel als Bestechungsgeld- gezahlt hat *Verweis s.u.) und vielen weiteren Lobbyisten. Die sich wahrscheinlich soviel für eine nachhaltige Gesundheit der Menschheit interessieren, wie sich eine Rüstungsfirma für einen nachhaltigen Frieden interessiert. Dieser Vergleich kann meines Erachtens nicht oft genug plakatiert werden.


Ich schreibe dies, während viele Menschen weltweit in grosser Anspannung darauf schauen, ob die WHO den geplanten Pandemievertrag weltweit durchsetzen können wird.

Und ich schreibe dies mit dem Unmut darüber, dass der schweizerische Gesundheitsminister vor einer Woche, seiner Leiden-schafft der (geschmacklich fragwürdigen) Kunst frönt und im Namen der Schweiz der WHO eine neue Skulptur zum Geschenk macht.

Geschmack ist subjektiv und kann jede/r für sich entscheiden; nur wer hat zu welchem Preis dieser Skulptur zugestimmt und wer zahlte den Preis? Und wenn sie im Namen der Schweiz überreicht wird, wer ist dann die "Schweiz"?


wen es interessiert:


Zur Skulptur:

"Holliger verstehe ihre Arbeit «als Manifest für die Verwandtschaft und die Verbundenheit zwischen den Individuen und die enge Verknüpfung der Menschen mit den Elementen der Natur»..." dazu verwendet sie ALUMINIUMrohre! Diesen Stoff möchte ich weder in meinen Nervenstrukturen, meinem Blut, noch in meinem Gehirn haben- soviel zur Verbundenheit...aber ich habe auch nicht den Anspruch, die beliebig interpretierbare "Kunst" verstehen zu müssen.



Ich habe das Bedürfnis, wenigstens etwas von diesem Unmutsempfinden auszudrücken und gehe auf zwei Sicherheitsbeamte zu, grüsse freundlich und: „Darf ich sie was fragen?!"

…Zustimmung...

"Also, das hier ist nun Sitz der Weltgesundheitsorganisation?! Und sie bewachen diese?!"

Ja…

"Hmmhh, wissen Sie, ich bin Pilgerin, stelle Fragen und suche Antworten…möchte nicht jeder Mensch gesund sein? …Wieso muss dann das Gebäude einer Organisation bewacht

werden, die sich für die Gesundheit der Menschen engagiert?"

„Es haben nicht alle Menschen die gleiche Meinung über Gesundheit …“

"Das ist nachvollziehbar, und die als „richtig“ definierte Meinung wird dann

wie umgesetzt?!"

Sprachlosigkeit...

Ich verabschiede mich freundlich mit "ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend..."

Ich gehe weiter, nacheinander fahren noch zwei Vans, deren Scheiben verspiegelt sind, an mir vorbei und beim Gebäude vor.

Auf dem Weg weiter stadteinwärts, durch den Botanischen Garten, habe ich noch das Bild der Skulptur von 2010 vor meinem inneren Auge und eine getrübte Stimmung. Im Park macht eine Gruppe Capoeira- ein mir vertrauter, brasilianischer Kampftanz, der einst von verschleppten Sklaven aus Afrika entwickelt wurde...ich setze mich in die Wiese und lasse mich anstecken von ihrem kraftvollen Tanz und der rhythmischen Musik.

Mit Blick über den See, in der Ferne weiss leuchtend der Gipfel des Mont Blanc, den ich vor bald 30 Jahren erklommen habe, verflüchtigt sich ein Gefühl der Ohnmacht gegenüber dem zuvor Erlebten und Gedachten.

Ich flaniere den panoramareichen Quai Richtung Zentrum entlang... bis ich an einer langen Reihe von Plakatwänden vorbeikomme - eine Ausstellung von

"Freedom Cartoonists Foundation"


Bevor ich mich dieser zuwende, ein paar rückblickende Gedanken:


Ich bin fast in der Hälfte meiner geplanten Pilgerzeit; inzwischen habe ich den 8. Kanton zu Fuss -auf erlebnisintensiven, geplanten und ungeplanten Wegen, auf Umwegen und "Anders-wegen" erreicht...

"Halbzeit"- im Fussball heisst es dann „Seite wechseln“ - und im Leben macht es auch Sinn, nach der ersten Lebenshälfte mal intensiver innezuhalten, zurückzuschauen und sich zu überlegen, was in der zweiten Lebenshälfte noch wirklich bedeutsam für das eigene Leben ist und zu welcher Seite man wirklich spielen möchte. Seit ich diese Lebenshälfte erreicht hatte, habe ich es mir zur Gewohnheit gemacht, mir diese Frage regelmässig zu stellen.

Als ich am letzten Silvester einem Impuls folgend, einfach mal loszog, vom Alten ins Neue Jahr, hatte ich noch keine klare Vorstellung, wohin mich die äussere und die innere Pilgerreise führen wird…

Es war die Zeit von Zertifikatspflicht, zunehmendem Impfdruck und weiteren Restriktionen, mit denen ich nicht einverstanden war. Nach fast zwei Jahren politischem Engagement, verspürte ich das Bedürfnis, Abstand zu dem gesellschaftlichen und politischen Treiben zu nehmen - Auszeiten, in denen ich in der Stille Antworten finden kann, welche mich weiter leiten werden in meinem Denken und Handeln. Auszeiten, in denen ich in der Weisheit der Natur lernen und auftanken kann, um dann gestärkter und gelassener dem Alltag mit all seinen Ver-rückt-heiten zu begegnen.

Mehrheitlich ist es mir gelungen, mich bei meinen bisherigen Pilger-Etappen auf das Schöne, das Einfache und das Wahrhaftige zu fokussieren und die weltpolitischen Themen für eine Weile auszublenden. Und stets "offline" zu sein.

Doch die Zeit läuft weiter, mit ihr die Geschehnisse, welche mich zunehmend blenden, so als drohten sie , übermächtig zu werden, wenn sie keine Beachtung erhalten.


Zwischen diesen Gedanken habe ich dutzende von Cartoons angeschaut; die jeweiligen Messages nachzuvollziehen versucht …



...und lasse sie für sich sprechen...




So bin ich am westlichsten Punkt meiner Reise angekommen; ich habe mich konfrontiert mit der Stadt Genf, die vordergründig soviel Schönes zu bieten hat - doch hinter den Kulissen operieren etliche internationale Organisationen (WEF, WHO, Gavi, UNO, WTO...),

deren Interessen -aus meiner Perspektive- nicht dem wahren Wohl aller Menschen dienen.


Es ist früher Abend und ich habe das Bedürfnis, die Stadt zu verlassen…10 Minuten vor der letzten Schifffahrt komme ich zum Steg und lasse den Kanton Genf auf dem Wasserweg hinter mir.

Ankunft in Nyon, die Sonne verabschiedet sich für heute... ich habe wenig Lust, noch weit zu laufen und entdecke einen schönen Naturspielplatz - cool, auf einer Hängematte habe ich bisher noch nicht gezeltet…


…und habe darauf wunderbar geschlafen; gemütlich spaziere ich am frühen Sonntag-morgen durch’s Städtli…am Seeufer richten Menschen ihre Stände für den Trödelmarkt ein...


…so viele Dinge, die ihre eigenen Geschichten erzählen…bei manchem Menschen kann man sehen: sie haben sich von einer Lebensphase gelöst, in denen sie die Puppen-, Auto-, u.a. Sammlungen nicht mehr stellvertretend für irgendein Lebensgefühl brauchen; andere scheinen die Spielsachen der flügge gewordenen Kinder loswerden zu wollen; wiederum andere können mit den gesammelten Gegenständen der verstorbenen Eltern nichts anfangen…



...so viele Geschichten, die die Dinge von verschiedenen Leben erzählen…Menschen, die vorbeilaufen, den Anblick konsumieren, manche, die darin stöbern, um dann zu finden, dass sie es doch nicht brauchen - wie oft haben die Händler/innen die Dinge schon ausgepackt, um wieder einzupacken, auszupacken…?!

Bis irgendwann doch einmal jemand, sich von genau jenem angezogen fühlt, das mit dem Kauf dessen eine verborgene Sehnsucht nach etwas zu stillen scheint…


Gegen Mittag nehme ich den Raddampfer bis zum Schloss Chillon…

im Anblick einer grossartigen Kulisse bei schönstem Wetter gibt es Café und Kuchen…



...um danach entlang des Sees via Villeneuve, durch das Naturschutzgebiet des Rhonedeltas bis nach Bouveret zu wandern.







2019 weihte der indische Präsident

Ram Nath Kovind die Büste von Mahatma Gandhi in Villeneuve ein.

Der Präsident betonte die „besondere Verbindung“, die Gandhi zu Villeneuve hatte, als er die Stadt 1931 auf Einladung des Nobelpreisträgers Romain Rolland besuchte.

Er sagte, Mahatma Gandhi glaube an die Einheit der Menschheit. Er fügte weiter hinzu, dass Gandhi alle Kulturen und alle Völker umarmte.











Und wieder einmal stimmt das Timing, als ich mich am frühen Abend im Naturschutzgebiet "Les Grangettes" mit Vogelkonzert empfangen fühle…





...nur als ich eine kleine Oase entdecke, wünschte ich mir etwas mehr Zeit zu verweilen…

Grund, mal wieder zu kommen…

Ich überschreite die Grenze ins Wallis- Le Bouveret - zuletzt muss ich dann doch noch etwas rennen, um -just- den letzten Zug zu erreichen, mit dem ich noch bis nach Hause komme…

und vom Fenster aus lasse ich noch mal vorbeiziehen - die Landschaft, die ich mir Schritt um Schritt mit allen Sinnen erlebbar gemacht habe...






> > Genf - Nyon


> > Nyon - Schloss Chillon





* Literaturhinweis, bzw. nachzulesen in:

  • "Tödliche Medizin und organisierte Kriminalität" von Prof. Peter C. Gøtzsche

  • "Die weisse Mafia" von Dr. Frank Wittig

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