1. März 2022 (1 Tag)
Ein sonniger Frühlingsmorgen, ich sitze bereits früh arbeitend zuhause am Schreibtisch, während "draussen" die Ereignisse des Weltgeschehens zunehmend eskalieren.
Ich schaue aus dem Fenster...ich vermisse die freudige Aufbruchsstimmung und die vertraute Leichtigkeit, die sich mit den ersten Frühlingszeichen über die Menschen legt.
In den vergangenen zwei Jahren wurde diese durch die "Corona-Krise" weit mehr als nur gedämpft. Während in den Nachbarländern weiter ein "Massnahmenregime" hochgehalten wird, fallen hierzulande Zertifikatspflicht und grösstenteils auch die Masken - zumindest äusserlich. Erleichterung oder Freude darüber ist nicht wirklich wahrzunehmen, zu viel Unsicherheit liegt in der Luft und zu viele unbeantwortete Fragen bilden weiterhin Fronten. Und zugleich, so als sei über Nacht der Schalter umgelegt worden, wechselt der Fokus nahtlos von einem Krisenthema auf ein anderes. Zwei Jahre wurde medial das Schreckgespenst einer Viruserkrankung angsteinflössend und dramatisch inszeniert, um plötzlich im Angesicht eines sich ausbreitenden Krieges, zu einer zu vernachlässigenden Nebensache zu werden?! Bis gestern sollte ich Angst vor einem Virus haben, jetzt der Programmumstellung zur Angst vor einem Krieg folgen?!
Ich schaue aus dem Fenster und entscheide spontan eine andere Wahl: der Frühling!
Etwa 2 1/2 h Zugreise, die ich zum Arbeiten nutze und ich bin da, wo ich mit meiner letzten Etappe aufgehört habe...Wasen im Emmental!
Soweit war das doch nicht, bis ich -gefühlt- in eine andere Welt eintauche...
...so als ticke hier eine andere Zeit.
Ich spaziere vorbei an den typischen Emmentaler Häusern, verweile hin und wieder vor diesen, mit ihren schönen grosszügigen Gärten...folge dann einem Wegweiser "Schüpbach-Wägli" -
ein zauberhaftes Tobel!
Ganz für mich allein-ich geniesse
die Natur-Stille...& die Stille meiner Gedanken...
...Schneeglöckchen, die ersten Frühlingsboten.. sie sind Symbole der Hoffnung und blühen trotz widriger Umstände unerschütterlich. Wenn man es am wenigsten erwartet und des Winters müde ist, bringen sie Anmut und Schönheit in Gärten und Wiesen.
Im Kaukasusgebiet fanden Forscher heraus, dass das darin enthaltene Alkaloid Galanthamin in der Lage ist, die Folgen von Alzheimer deutlich zu lindern.
...Botschaften am Wegrand...
...das lädt mich gradezu ein, barfuss weiterzulaufen...
... auf der schon aufgewärmten Frühlingswiese...
...wieviel braucht es zum Wohnen? ...zum Leben? ...
...das Alpenpanorama begleitet mich bis zu meinem heutigen Ziel Lützelflüh...
...und bevor ich gegen 18.30 Uhr in den Zug nach Hause steige, fällt mein Blick noch auf ein Schild vor einem Blumengeschäft:
"Blumen sind das Lächeln der Erde"
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